Das Sechseläuten aus Sicht einer Bundesrätin

Articolo, 17 aprile 2023: NZZ

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Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider ist neben Ratskollegin Viola Amherd die höchste Politikerin am diesjährigen Umzug.

Für die Sozialdemokratin aus dem Jura ist die Frauenfrage kein Grund, dem Fest fernzubleiben, wie sie gegenüber der NZZ erklärt.

Heute sollte es selbstverständlich sein, dass Frauen und Männer gleichermassen am gesellschaftlichen und politischen Leben teilnehmen können. Deshalb freut es mich, dass dieses Jahr bei einer Zunft auch Frauen mitlaufen. Es ist wichtig, dass Traditionen mit der modernen Gesellschaft Schritt halten. Ich kann verstehen, dass manche Veränderungen den Männern Angst machen, aber ich kann die Zünfter beruhigen: Es wird absolut niemandem etwas weggenommen, im Gegenteil. Diversität ist aus meiner Sicht immer eine Bereicherung.

Ich habe kein Problem damit, als SP-Politikerin am Sechseläuten als Ehrengast mitzulaufen, schliesslich bin ich nicht die Einzige, danach habe ich mich erkundigt. Auch die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch ist dabei, wie schon andere Jahre zuvor.

Im Laufe meines Lebens gab es viele Veränderungen, die lange Zeit unmöglich erschienen: Frauen haben in der Schweiz das aktive und passive Wahlrecht erhalten, der Kanton Jura wurde gegründet, und ich bin sehr stolz, dass mein Kanton das erste Gleichstellungsbüro der Schweiz geschaffen hat.

Im Regierungsrat war ich immer die einzige Frau. In meinem beruflichen und politischen Lebenslauf habe ich mich nie benachteiligt gefühlt – aber es war nicht immer einfach. Und wenn eine Frau das sagt, heisst es schnell, sie sei einfach nicht genug mutig oder zu empfindlich. Wichtig finde ich, dass Frauen untereinander solidarisch sind, auch wenn sie unterschiedliche Lebensentwürfe haben.

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Ultima modifica 18.04.2023

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