50 Jahre Schweizer Migrationshintergrund – Begegnungen in neun Stationen
Seit einem halben Jahrhundert steht die EKM als Beratungs- und Reflexionsinstanz mitten im schweizerischen migrationspolitischen Geschehen. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums wagt die EKM eine Standortbestimmung: Welchen Weg hat die Schweiz seit der Gründung der EKM als «Eidgenössische Konsultativkommission für das Ausländerproblem» in den vergangenen 50 Jahren zurückgelegt, wer ist die Migrationsgesellschaft Schweiz und wohin führt uns die Zukunft?
«Wir sind hier» lässt den Schweizer Migrationshintergrund für einmal in den Vordergrund treten. In neun Begegnungen diskutieren Betroffene von damals und heute zusammen mit Fachpersonen Zäsuren der Schweizer Migrationsgeschichte von den 1970er Jahren bis in die Gegenwart. Stereotype Wahrnehmungen, Bilder und Diskurse von Zugewanderten und der Aufnahmegesellschaft werden aufgenommen und neu zur Debatte gestellt.
Episode 1 – 1970er Jahre – nur zeitweise erwünscht
Die 1970er Jahre – Gastarbeitende, Überfremdungsinitiativen und der Widerstand dagegen.
Ein Gespräch über Schrankkinder, die Saisonniers als Konjunkturpuffer, und über die Frage, warum Migration immer auch innovativ wirkt. Mit der Fotografin Catia Porri, die sich als Kind im Schrank verstecken musste, mit Armindo Alves, dem Präsidenten des Lusitanischen Vereins Zürich, und mit der Historikerin Francesca Falk. Das Gespräch moderiert Christoph Keller.
30. April 2020
Episode 2 – 1980er Jahre – plötzlich die ganze Welt
Die 1980er Jahre – Asylsuchende aus aussereuropäischen Staaten.
Ein Gespräch über Menschen, die in den 80er Jahren in die Schweiz flüchteten und das Thema «Asyl» auf die Agenda der Schweizer Politik setzten.
Mit der Journalistin Tama Vakeesaan, mit Haşim Sançar, dem Mitbegründer des Kompetenzzentrums für Folteropfer und mit dem Migrationsforscher Jonathan Pärli. Das Gespräch moderiert Christoph Keller.
30. April 2020
Épisode 3 – Tous pour la citoyenneté
Les droits politiques pour les étrangères et étrangers en Suisse romande.
Une discussion sur les enjeux de la participation politique des personnes sans passeport suisse et sur les différences entre la Suisse alémanique et la Suisse romande.
Avec Albina Kurtisi, membre active de « La voix de la diversité », Théogène-Octave Gakuba, spécialiste en psychologie interculturelle et Jean-Thomas Arrighi de Casanova, expert en histoire des migrations à l’Université de Neuchâtel. La discussion est modérée par Vjosa Gërvalla.
14. Mai 2020
Episode 4 – 1990er Jahre – europäische Kriegsopfer
Die 1990er Jahre – Zugewanderte und Vertriebene aus dem Balkan und die Entstehung der Integrationspolitik.
Ein Gespräch darüber, wie geflüchtete Menschen aus dem früheren Jugoslawien die Migrationsdebatte wieder entfachten und wie es zur Integrationspolitik kam.
Mit Dragica Rajčić Schriftstellerin, Ivica Petrusic, Jugendbeauftragter des Kantons Zürich und Denise Efionayi-Mäder, stellvertretende Leiterin Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien SFM. Das Gespräch moderiert Christoph Keller.
28. Mai 2020
Episodio 5 – Frontalieri benvenuti e no
Frontalieri, divieto del burqa - il caso del Ticino.
Un dibatitto sul caso speciale del Ticino tra frontalieri e politica di destra, il problema del burqa e diritti umani.
Con Gabriela Giuria, giurista e specialista nei diritti umani, Tiziana Mona, giornalista, ed Oscar Mazzoleni, esperto in politica regionale. Con la moderazione di Maria Roselli.
11. Juni 2020
Episode 6 – 2000er Jahre – wenn der Arbeitsmarkt entscheidet
Die 2000er Jahre – Personenfreizügigkeit und arbeitsmarktgesteuerte Zuwanderung.
Die Personenfreizügigkeit hat positive Folgen für den Schweizer Arbeitsmarkt, führt aber auch immer wieder zu starken Ressentiments und Ungleichheiten. Warum das so ist, diskutieren Nicole Westerfeld, Biochemikerin, Shara Hofmann, Sozialarbeiterin und Tobias Müller, Professor für Migrationsfragen. Das Gespräch moderiert Christoph Keller.
25. Juni 2020
Épisode 7 – Le boom Lémanique
Attrait de l'Arc lémanique pour les travailleurs.
Depuis plus de dix ans, la région de l'Arc lémanique connait un boom économique. Mais dans le même temps, on a vu se renforcer le côte caché du boom : un nombre de sans-papiers en augmentation, et une hostilité croissante envers les frontaliers. Avec Laurence Vignat, experte en santé et frontalière, Madame de Oliveira, femme ménage sans-papiers et Philippe Wanner, Professeur et expert en matière de population à l’université de Genève. La discussion est modérée par Vjosa Gërvalla.
13. August 2020
Episode 8 – 2010er Jahre – plötzlich sehr viele
Das Jahr 2015 – die «Flüchtlingsschutzkrise» in Europa und die Folgen für die Schweiz.
2015 war das Jahr der sogenannten Flüchtlingskrise, die eigentlich eine Krise der Flüchtlingspolitik war. Es gab viel Solidarität, es war aber auch die Rede von einer «Flüchtlingswelle«, und der «Festung Europa». Über die Folgen diskutieren Faten Alabbas, Journalistin, Asthi Amir, Syrienexperte und Mitbegründer von Syriaaid, und Christin Achermann, Professorin an der Universität Neuchâtel. Das Gespräch moderiert Christoph Keller.
27. August 2020
Episode 9 – 2020er Jahre – alle von hier
Die heutige Migrationsgesellschaft – vom «Wir und die Anderen» zum «Neuen Wir»
Die Schweiz denkt immer noch in Kategorien von «wir hier» und «die da», und nach wie vor ist die Figur des «Ausländers» dominierend. Woher das kommt, und wie dieses Denken überwunden werden kann, erklären und erläutern die Spoken Word Künstlerin Fatima Moumouni, die Soziologin Sarah Schilliger und der Filmautor und Kulturunternehmer Samir. Das Gespräch moderiert Christoph Keller.
24. September 2020
Alle Episoden sind auch zu hören auf Spotify und auf Apple Podcasts.
Letzte Änderung 24.06.2024